Ghostrider's Space
  Die Fernspäher
 

Fernspäher

...Tief hinter den feindlichen Linien oft Tage und Wochen auf sich allein gestellt...


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Die Fernspäher sind die infanteristischen Aufklärer der Bundeswehr. Fernspäher operieren auf sich allein gestellt hinter den feindlichen Linien und sammeln dort Erkenntnisse über feindliche Kräfte. Sie gehören zu den spezialisierten Kräften der Division Spezielle Operationen. Die international gebräuchliche Bezeichnung für die Fernspähtruppe ist Long Range Surveillance - LRS (gesprochen Lörs) bzw. seltener Long Range Reconnaissance Patrol - LRRP (gesprochen Lörp). Im Zuge der Reform des deutschen Heeres sollen die Fernspäher Teil der Heeresaufklärungstruppe werden.

In der alten Struktur der Bundeswehr hatte jedes der drei deutschen Korps eine Fernspähkompanie. (FeSpähKp 100 in Braunschweig/Celle, FeSpähLehrKp 200 in Weingarten/Pfullendorf, FeSpähKp 300 in Fritzlar) Mittlerweile gibt es nur noch die Fernspählehrkompanie 200. Diese Kompanie ist stationiert am Ausbildungszentrum Spezielle Operationen in Pfullendorfund untersteht direkt der DSO. Die derzeit noch verbliebene Fernspählehrkompanie 200 gliedert sich bei einer Sollstärke von 226 Soldaten in:

  • Vier Fernspähzüge
  • Fernspähspezialzug
  • Kompanieführung mit Versorgungs- und Logistikelementen

Die Fernspähzüge beinhalten als taktisches und operatives Element die Spähtrupps mit jeweils vier Mann, die je nach Auftrag verstärkt werden. Der Fernspähspezialzug wird im Einsatzfall auf die Fernspähzüge aufgeteilt und unterstützt durch optische- und optronische Spezialaufklärung.


Einsätze:

Einsätze der Fernspäher unterliegen - ähnlich denen der Kampfschwimmer und des KSK - strenger Geheimhaltung, um die Auftragserfüllung nicht zu gefährden. Bekannt geworden sind Einsätze u.a. in Bosnien und im Kosovo, Afghanistan und Kongo.

Das Einsatzgebiet eines Fernspähtrupps kann bis zu 150 km von der eigenen Truppe entfernt im feindlichen Hinterland liegen. Die Verbringung der Soldaten in das Einsatzgebiet kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen:
  • Fallschirmabsprung
  • Überrolleinsatz
  • Anlandung mit Hubschraubern
  • Anlandung mit Booten
  • Verbringung mit Panzeraufklärer
Im Beobachtungsraum angekommen bewegt sich der Fernspähtrupp hauptsächlich nachts. Dabei kann unter gefechtsmäßigen Bedingungen ein Kilometer durchaus eine Stunde benötigen. Sie beobachten und melden mit modernster Fernmeldetechnik und geben der Führung so frühzeitig Hinweise auf die Absichten eines Gegners. Der Hauptauftrag ist das Gewinnen von Schlüsselerkenntnissen in Krisen- und Konfliktgebieten für die taktische und operative Führungsebene. Auch das "Forward Air Controlling" (FAC) - das Lenken von Lufteinsätzen per Funk oder Laser-Designator vom Boden aus - gehört zu den neueren Fernspäh-Aufträgen.

Dabei liegt das Hauptaugenmerk eines vier Mann starken Fernspähtrupps unentdeckt zu bleiben. Die Fernspäher sind bei ihrer Auftragserfüllung recht unabhängig und vermeiden den Kampf. Unsichtbare Infiltration und Exfiltration aus dem Einsatzgebiet sind für die "Augen des Heeres" (Wahlspruch: oculus exercitus) oberste Maxime.

Am Einsatzort wird ein Beobachtungsstand oder Versteck eingerichtet, von dem aus Aufklärungsergebnisse über einen längeren Zeitraum zu gewinnen sind. Der Beobachtungsstand bietet vier Fernspähern Platz und dient als Schlaf-, Funk-, Beobachtungs- und Verpflegungsstätte. Für den kompletten Bau benötigt ein Trupp, inkl. Abtarnung und Wegtransport der ausgehobenen Erde, zwei volle Nächte. Der Bunker ist i. d. R. 130-140 cm tief und hat eine Grundfläche von neun Quadratmetern. Durch eine Luke oder einen Viewport wird beobachtet. Im Ernstfall muss ein Trupp bis zu 14 Tagen in diesem Bunker aushalten können. Dieser "klassische"-Fernspäheinsatz ist jedoch nicht mehr die Regel.

Sobald als möglich wird Funkverbindung mit dem Führungs- und Verbindungstrupp des Zuges aufgenommen, um Aufklärungsergebnisse weiterzugeben. Das Funkgerät wird von zwei Soldaten des Spähtrupps im Schichtbetrieb bedient, während Truppführer und Stellvertreter sich bei der Beobachtung abwechseln. Entsprechend der Lage wird direkt vom Versteck aus beobachtet oder ein abgesetzter Beobachter, der gleichzeitig den Trupp sichert, übernimmt diese Aufgabe.

Die Exfiltration, bzw die weitere Rückführung zu den eigenen Kräften, nimmt meist genauso viel Zeit in Anspruch wie die Verbringung / Infiltration und wird mit derselben Sorgfalt und Vorsicht durchgeführt.


Ausbildung:

Aufgrund des besonderen Auftrages ist die Ausbildung zum Fernspähsoldaten intensiv und fordernd; so werden regelmäßig mehrtägige Durchschlageübungen durchgeführt. Der rigiden Auslese geeigneter Bewerber dient insbesondere der zweiwöchige Eingangstest den häufig nur eine kleine Minderheit erfüllt. Schwerpunkte der Ausbildung ist das Erlernen der unbemerkten In- und Exfiltration des feindlichen Territorium und eine umfassende Fernmeldeausbildung. Zum umfangreichen Ausbildungsprogramm gehören der Lehrgang Überleben spezialisierte Kräfte / SERECombat Survival Course (CSC), Reaktionsschießlehrgänge (CQB), Nahkampf, Fallschirmspringen und besondere Freifalltechniken und eine Combat Medic Ausbildung, die Soldaten befähigen soll, innerhalb eines autark operierenden Spähtrupps die eigene medizinische Versorgung unter Einsatzbedingungen zu gewährleisten.


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